Wer ist von Hate Speech besonders betroffen? Und was kann man tun?

Wenn sich Personen (z.B. Forschende) in der ?ffentlichkeit exponieren, sind sie online teilweise geh?ssigen Reaktionen ausgesetzt. Oftmals wird dabei nicht nur die (wissenschaftliche) Arbeit der Personen, sondern sehr direkt ihre Person beleidigt oder bedroht. Hier sind einige Tipps von Betroffenen für Betroffene im Umgang mit Hate Speech aufgelistet.

Das Wichtigste in Kürze

Von Hate Speech oder Hassrede wird gesprochen, wenn Personen aufgrund ihrer (vermeintlichen) Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe oder ihrer Identit?t abgewertet werden. Hate Speech ist also auch oft Ausdruck einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. H?ufig wird eine Person sehr direkt sexistisch, rassistisch, queer-feindlich, behindertenfeindlich oder anderweitig beleidigt oder bedroht.

Im externe SeiteNature Career Podcast erz?hlen mehrere Forschende von ihren Erfahrungen.

Empfehlung

Vorgehen für betroffene Personen

  1. Aufh?ren, sich auf beleidigende Personen oder Channels zu konzentrieren und sich stattdessen auf die Dinge konzentrieren, die wichtiger sind.
  2. Menschen online ansprechen, die tats?chlich bereit sind, (inhaltlich) zuzuh?ren.
  3. Die Zeitfenster für die Exposition mit Hate Speech definieren oder auch reduzieren, z.B.: Soziale Medien bzw. Apps nur in gew?hlten Zeitfenstern verwenden oder nicht mehr auf dem Handy installiert haben. Wenn Aufgaben auf den sozialen Medien für die Arbeit anfallen (z.B. Posten eines neuen Papers), sollten soziale Medien nur w?hrend der Arbeitszeit und für diesen Zweck genutzt werden.
  4. Beleidigende Personen oder Channels blockieren.
  5. (Online-)Verbindung mit der wissenschaftlichen Community halten und Netzwerke aufbauen.
  6. Positive oder unterstützende Nachrichten von anderen in einem Ordner ablegen und sie ansehen, wenn man sich entmutigt fühlt. Denn wie externe SeiteKatharine Hayhoe, eine der Wissenschaftler:innen, es im Podcast ausdrückt: "Ermutigende Nachrichten von anderen geben mir den Glauben an die Menschheit zurück und ermutigen mich, weiterzumachen."
  7. An externe Anlaufstellen wenden, die Einzelpersonen bei Hate Speech unterstützen. Betroffene k?nnen diese kontaktieren: NetzAmbulanz von externe SeiteNetzCourage (limitierte Kapazit?ten) und externe SeiteScicomm (für Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen).

Hate Speech kontern

  1. Das Wichtigste, um Hate Speech etwas entgegenzuhalten, ist, sich zu trauen aktiv zu werden (z.B. ebenfalls zu kommentieren).
  2. Hasskommentare im Internet k?nnen teilweise wirksam einged?mmt werden, wenn man bei den Verfasser:innen Empathie für Betroffene erwirkt. Dies zeigt eine wissenschaftliche Studie von und der Universit?t Zürich im Rahmen des Projekts ?externe SeiteStop Hate Speech?.
  3. Dabei zeigte sich, dass v.a. Antworten, die an die Empathie mit den von der Hassrede Betroffenen appellieren (z.B. ?Ihr Post ist für migrierte Personen sehr schmerzhaft…?), die Hassredner:innen dazu bewegen k?nnen, ihr Verhalten zu ?ndern.

Quellen

Adam Levy (2023). externe SeiteTrolled in science. Hundreds of hateful comments in a single day. Nature Career Podcast.

Amnesty International (2017). externe Seite#Toxictwitter. Violence and abuse against women online.

United Nations. externe SeiteHate Speech.

EU-LGBTI II (2020). externe SeiteA long way to go for LGBTI equality. Luxembourg: Publications Office of the European Union. 

Geschke, Daniel, Klassen, Anja, Quent, Matthias, Richter, Christoph Richter (2019). externe Seite#Hass im Netz. Der schleichende Angriff auf unsere Demokratie. Eine bundesweite repr?sentative Untersuchung. 

Dominik Hangartner et al. (2021). externe SeiteEmpathy-based Counterspeech Can Reduce Racist Hatespeech in a Social Media Field Experiment. Proceedings of the National Academy of Sciences 118(50): e2116310118.

Weiterführende Informationen

Engagement der ETH Zürich: Die Hochschule engagiert sich unter anderem mit der externe SeitePublic Discourse Foundation und  externe SeiteStop Hate Speech, um Hass und Beleidigungen im Internet auf innovative Weise zu adressieren und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.

Zudem gibt es in der Schweiz und im deutschsprachigen Bereich externe Anlaufstellen, die Einzelpersonen bei Hate Speech unterstützen. Betroffene k?nnen diese kontaktieren: externe SeiteNetzAmbulanz von externe SeiteNetzCourage (limitierte Kapazit?ten) und externe SeiteScicomm (für Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen).

Kontakt

Fragen und Anregungen nehmen wir gerne per E-?Mail entgegen.

Vizepr?sidium für Personalentwicklung und Leadership
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